Die zunehmende Kontrolle über die Führung und den Impuls des eigenen Schwertes stärkt die Ressourcen Handlungskompetenz und Selbst-wirksamkeitsüberzeugung, der Fechter entwickelt ein tiefes Vertrauen zu sich selbst und die eigene innere Stärke entfaltet sich. Da unser Gehirn fortlaufend aus Psychologie Biologie macht und seelisches Erleben innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Gene aktivieren und abschalten kann (vgl. Bauer 2010, S. 27), führt das positive Selbsterleben beim Fechten nicht nur zu mehr seelischer Ausgeglichenheit sondern ist „wirkungsvolle Arbeit an sich selbst“ (Bott et al 2012, S. 10).
Durch die Fähigkeit sich auch in einer hitzigen Gefechtsituation recht zu bedenken (vgl. Talhoffer 1459/Hergsell 1889) und das gezielte Anwenden von Angriff-, Parade- und Kontermöglichkeiten erfährt der Gyrus cingulus, der Bereich des Gehirns, in dem Chancen und positive Bewältigungsmöglichkeiten gespeichert werden, eine verstärkte neuronale Verschaltung. Destruktive Handlungsmuster aus dem Unterbewusstsein erfahren eine Bewusstheit und können so aufgelöst werden. Dadurch erlangt der Fechter auch im Alltag eine größere Entspanntheit, er wird handlungsfähiger, gerät weniger schnell unter Druck und ist stressresistenter.